Unter Wikingern

Schon lange war Häuptling Sonjas Ruf zu hören! Tapfere Nordmänner und Nordfrauen: Versammelt euch zum Thing in Ratzeburg!

Fünfundzwanzig gutgelaunte Küster/Küsterinnen folgten schließlich diesem Ruf. Der Tag begann mit einem Pott Kaffee auf dem Parkplatz Schlosswiese. Gemeinsam ging es dann direkt aufs Boot. Dieses lag sicher vertäut an einer kleinen Steganlage, unweit des Parkplatzes entfernt. Dieses auch als Langboot/Langschiff bezeichnete, offene, hölzerne Boot, hatte mehrere Reihen mit als Sitzbank genutzten Holzbohlen.

Wir wurden aufgefordert auf diesen Platz zu nehmen. Gleich mit dem Hinweis, dass auf den mittleren auch gerudert werden muss. Das Boot wurde mit acht, zu jeder Seite vier, Riemen angetrieben. Einen Motor gab es nicht.

16 Passagiere waren also ständig damit beschäftigt das Boot auf Geschwindigkeit zu halten. Auf Kurs wurde es von einer Rudergängerin gehalten, welcher vom Captain angelegt wurde. Also 2 Besatzungsmitglieder und 25 mehr oder weniger aktive Gäste. So bemühte man sich gemeinsam das Ufer hinter sich zu lassen und den Ratzeburger See zu überqueren. Durch eine schmale Passage zwischen Domhalbinsel und dem Campingplatz Schwalkenberg, in eine nordwestliche Bucht des Domsees. Vorbei am Christophorushaus, welche viele von uns wohl zum ersten Mal vom Wasser aussahen. In der Bucht angekommen wurden dann Schmalzbrote gereicht und Ochsenhörner mit Met gefüllt. Dazu plauderte der Captain dann über die Wikinger und ihre Kultur, welche oftmals nicht mit dem bekannten Bild übereinstimmte. Eisen war zum Beispiel echte Mangelware und eiserne Werkzeuge und Waffen wurden klein und leicht gebaut. Anschließend wurde der Anker wieder gelichtet und es ging zurück zum Ausgangspunkt der Reise. Versuchsweise wurde auch das Segel gesetzt, dieses dann aber schnell wieder eingeholt, als die ersten Sturmböen übers Wasser zogen. Mit einer Punktlandung erreichten wir dann den Steg und ein schützendes Zelt, bevor der Himmel aufbrach. Dort hatten inzwischen andere Mitglieder des uns betreuenden Vereins „Alte Schule e.V.“ ein Mittagessen vorbereitet. Es wurde gegrillt und dazu leckere Beilagen gereicht. Petrus hatte auch ein Einsehen und das Wetter klarte während der Mittagspause auf. So konnten wie geplant die Wikingerspiele beginnen! Bei Bogenschießen, Speer- und Axtwerfen und Wikingerschach, waren Kraft und Geschicklichkeit gefragt!

Zum Abschluss des wunderschönen Tagesführte uns dann Kollege Wijnand in seine Kirche „St. Georg auf dem Berge“, von der er auch einiges zu berichten wusste. In dieser alten Bischofskirche, umringt von einem sehr gepflegten, in allen Farben blühenden Friedhofs, versammelten wir uns, um noch einmal still zu werden. Nach dem Vaterunser und einem Reisesegen ging es dann auf die Heimreise.

Vielen Dank an Sonja, Wijnand und allen Beteiligten für die Vorbereitung/Umsetzung, und vielen Dank an die Mitglieder von dem „Alte Schule e.V.“, für den schönen Tag!

Euer Henning Bohm

Berufsgruppensprecher im Ev.-Luth. Kirchenkreis Ostholstein