Macht es überhaupt noch Sinn zu einer Fortbildung zu kommen? In den 40 Jahren meiner Dienstzeit habe ich immer mal wieder an Rüstzeiten teilgenommen. Gibt es da noch etwas Neues für mich? Aber ja, natürlich. An allen Tagungen waren die Gemeinschaft und die Gespräche mit den Kolleg*innen immer etwas ganz Besonderes! In den Gemeinden sind wir ja meistens Einzelkämpfer. Und jedes mal war da auch ein neues Thema, oder eine neue Erkenntnis von Gewohntem.
Als Küster in Hamburg, die wir Hamburger in der Regel nichts mit Friedhöfen zu tun haben, ist dann das Thema Bestattungswesen auch nicht der Renner (?). Aber Hallo! Das war doch für alle sehr interessant – Reerdigung. Die einen oder anderen hatten davon schon gehört und Herr Daniel Klandt, Friedhofsbeauftragter des Kirchenkreises Hamburg-West/Südholstein, hat uns dazu sehr gut informiert. Einige Menschen wünschen beispielsweise eine ökologische, klimafreundliche Beerdigung. Dafür läuft seit Februar 2023 in Schleswig-Holstein das Pilotprojekt „Reerdigung“. Das Ziel ist es, den toten Körper mittels eines beschleunigten Verwesungsprozesses in 40 Tagen zu Humus umzuwandeln und oberflächennah auf einem Friedhof beizusetzen. Aber dieses Verfahren ist fragwürdig und in der Landeskirche noch nicht ausdiskutiert. Mehr will ich euch dazu nicht berichten – am besten an den Fortbildungen teilnehmen.
Plötzlich liegt eine Person auf dem Fußboden – Rettungsmaßnahmen sind erforderlich! Ihr ahnt es schon, es gab eine Ausbildung zur „Ersten Hilfe“. Unter den Themen: Verhalten in Notfallsituationen, Bewusstlosigkeit, stabile Seitenlage, Asthma Bronchiale, Fremdkörperverlegung, Wundversorgung, Herzinfarkt, Schlaganfall, Krampfanfall, Motorradfahrer Helmabnahme, Herz-Lungen-Wiederbelebung und die Demonstration einer Defibrillation hat uns Teilnehmenden Frau Theemann vom „Notfalltrainingszentrum Schleswig-Holstein“ ordentlich in Bewegung gebracht. Das reicht jetzt erst mal für die nächsten zwei Jahre.
Und dann ging es an Mobbing im Raum der Kirche. Frau Neht vom KDA (Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt) informierte uns über die Arten und Möglichkeiten typischer Mobbinghandlungen und wie die Gemobbten und Zuschauer damit umgehen können. Dazu gibt es im kirchlichen Bereich Beratungsstellen. Auch hier kann ich nur empfehlen: kommt zu den Fortbildungen!
Abschließend kann ich nur feststellen, dass sich die Teilnahme an allen Rüstzeiten, an denen ich teilgenommen habe, gelohnt haben.
Uli Schley Küster KG Hamburg-Tonndorf Berufsgruppensprecher im Kirchenkreis Hamburg-Ost Mitglied im Vorstand des Küsterarbeitskreis in der Ev.-Luth. Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) Delegierter zum Deutschen Ev. Küsterbund (DEK)