„Ohne Küster wird es düster“

Der Küsterarbeitskreis der Nordkirche hat es sich zur Aufgabe gemacht das Küsterwesen zu stärken. Der Vorstand ist da sehr engagiert, um dem Amt des Küsters und der Küsterin die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken. Viele verschiedene Veranstaltungen organisieren sie, um die überwiegend ehrenamtlichen Küsterinnen und Küster in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern für ihren verantwortlichen Dienst zu rüsten. Als Küsterin in der Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien Friedland hatte ich die Gelegenheit an der Küstergrundausbildung 2023/2024 teilzunehmen. Die Lehrgänge umfassten zwei Kurse von drei Tagen im Christophorushaus in Bäk und ein Kolloquium. Zusammen mit 24 weiteren Küsterinnen und Küstern haben wir verschiedene Themen besprochen und Exkursionen durchgeführt. Die Vorträge der Referenten umfassten das Küsterwesen, Umgang mit der Bibel, Gesangbuch, Blumenschmuck, Kerzenpflege, Liturgie, Kirchenjahr, Andachtsgestaltung, Strukturen der Nordkirche , Bauwesen, Denkmalschutz, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, Mitarbeitervertretung, Klimaschutz und Vasa Sacra. Sie waren interessant gestaltet. Der Besuch der Paramentenwerkstatt im Ratzeburger Dom hat mich sehr beeindruckt. In filigraner Handarbeit werden die Paramente hergestellt oder gereinigt, sowie Taufkleider bestickt. Eine Besichtigung des Ratzeburger Dom schloss sich an. Im zweiten Teil des Lehrganges wurden wir in Gruppen aufgeteilt und hatten die Aufgabe eine Andacht zu gestalten. Zur Exkursion ging es zur St. Petri-Kirche in Ratzeburg mit anschließendem Gespräch im dortigen Gemeindezentrum. Vieles, was wir gehört haben wurde während der Pausen noch einmal besprochen oder abends am Kaminfeuer diskutiert. Jeder erzählte von seinen Erfahrungen in seiner Kirchengemeinde oder auch persönlichen Begebenheiten, dadurch lernten wir uns alle näher kennen. Ganz aufregend wurde es dann, uns in unserer Gruppe auf das Kolloquium vorzubereiten. Der Dienst am Altar zur Amtshandlung Taufe war unsere Aufgabe. Mit viel Einsatz und Ideen jedes Einzelnen aus der Gruppe und der Unterstützung aus unseren Kirchengemeinden haben wir diese Aufgabe meistern können.

Ich könnte noch viel mehr erzählen. Es gab so viele schöne Eindrücke und Begegnungen. Es war eine schöne Zeit. Mein Küsterkollege und die Kolleginnen sind ganz nette Menschen und wir wollen den Kontakt über die Grundausbildung hinaus aufrecht erhalten z.B. beim Treffen am Küstertag im September. An Marion Ratzlaff-Kretschmar und Tobias Jahn vom Vorstand geht ein großer Dank für ihr Engagement. Sie bereiten die Lehrgänge mit so viel Liebe und Herzlichkeit vor. Ich bedanke mich bei allen, die mich bei der Küstergrundausbildung unterstützt haben und somit zu einem guten Abschluss beigetragen haben. Als Küsterin stehe ich in unserer Kirchengemeinde nicht alleine da. Wir haben viele fleißige Küsterinnen und Küster in unseren 24 Kirchen, die sich um ihre Kirche und Gemeinde kümmern. Ihnen sei hiermit ebenfalls ein herzlicher Dank ausgesprochen. Mit Ihnen lebt die Kirchengemeinde und so möchten wir es beibehalten, denn „Ohne Küster wird es düster“.

Herzlichst ihre Küsterin,

Birgit Schmidt, kirchlich anerkannte Küsterin